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Generation 69- endlich richtige Musiker

Als hätte ich es damals schon geahnt, dass ich nicht mehr lange bei den Crazy Chord Connetion verbleiben würde, fing ich bereits im Jänner 2014 an, ein bisschen auf flohmarkt.at herumzustöbern und stieß auch recht schnell auf einen Eintrag der passend klang. Ich schickte ein selbstgebasteltes Demo von "Skyfall" und bekundete mein Interesse. Auf meine mail antwortete mir ein gewisser "David", welcher mir- und so gut wie halb Wien und Umgebung auch ;-)- in den nächsten Jahren noch öfter über den Weg laufen würde. Das Spannende war, dass ich mit dieser Band bereits einige Zeit zuvor, nämlich im März 2012, im Kontakt gewesen war; CCC hat mich bereits damals nicht genug gefordert und ich überlegte mich nach einer Zusatzband umzusehen. Hallo! Ich bin eine Sängerin, 35 Jahre alt aus Mödling.Ich singe bereits in einer Band,(wäre das ein Problem?) aber nur aus Freude an der Musik, will und muss damit kein großes Geld verdienen. Eure Anzeige hat mich aber neugierig gemacht. Habt ihr spezielle Probetage oder trefft ihr euch immer unterschiedlich und wenn ja wann? Abends, vormittags...? Wie lange? (Mein größtes Problem ist nämlich die Zeiteinteilung, deswegen frag ich das mal vorweg, weil wenn ich zusage bin ich sehr verlässlich) In meiner jetzigen Band singe ich hptsl unterhaltungsmusik, was manchmal ein bissl langweilig ist zum singen, keine wirkliche herausforderung. Mag die Leute aber und möchte die Band auch nicht vernachlässigen. Wäre aber an einem zusätzlichen Projekt auch interessiert.

Da aber meine Kinder noch sehr klein waren, waren zusätzlliche Probetermine damals einfach nicht drin und so verlief die Sache im Sand. Auch meine beiden Gesankgskolleginnen von CCC hatten mit der Tullnerbach-band bereits Erfahrungen gesammelt. Beide wurden zum Vorsingen eingeladen, beide wurden abgelehnt. Sie erzählten mir das seien "Komische Typen". Die Band nannte sich "revolution69" und David schickte mir eine Setliste, die nicht so ganz meinen Geschmack traf. Für die Nummern benötigt man eine rauhe Rockstimme und ich befürchtete, dem nicht gerecht werden zu können- so schrieb ich ihm meine Bedenken. Hallo ,Danke für deine Mail und den Gastzugang.Hab mir die Songs jetzt durchgehört und ich kenn da ausser der janis genau gar nix. Weitere hab ich halt festgestellt,das das alles sehr ins rockige geht.ich glaub dazu fehlt mir das hmm..dreckige in der Stimme-ich befürchte wenn ich janis joplin singe kommt das nicht soo überzeugend rüber.Ich hab das zu Silvester gesungen und war nicht so begeistert davon.ab und zu ein Rocksong ist ganz ok,aber ich glaube -nur- das liegt mir nicht.Schade,kam in der Anzeige bei mir vielleicht auch falsch an.LG Nati Nunja, David ermunterte mich dazu trotzdem vorbeizuschauen. Ich sollte mir ein paar Lieder, die ich mochte, einüben und mit den Playbacks oder den YouTube Links vorbeikommen. Erst Jahre später erfuhr ich, was über mich gesagt wurde. (ja, ich darf das veröffentlichen! ;-)

Bei der Tullnerbacher-Band wäre an sich alles bestens, allerdings suchen wir nach wie vor nach einer geeigneten Sängerin. Die zuletzt getesteten waren zwar im Schnitt besser als das was man üblicher Weise über Inserate findet, aber da wir uns immer an der Sängerin orientieren die wir zuvor hatten, ist unser Anspruch ein sehr hoher und so etwas findet man im Amateurbereich nicht. Heute Abend gibt es wieder eine "verheissungsvolle Kandidatin". Sie war schon bei mir "Testsingen" (anders machen wir das nicht mehr, wegen der vielen Enttäuschungen). Zumindest Balladen singt sie schon recht gut. Unter "Albdreamgirl" findet man einige Demos von ihr. Inwieweit sie auch "rocken" kann, das ist fraglich, denn diese Forderung besteht unsererseits auch - fast könnte man sagen, sie ist "vordringlich". Mal sehen...... Gesagt, getan. Anfang Februar hatte ich also mein "Casting." Vorab wurde ich bereits informiert, dass der Bandleader besonderen Wert auf richtige Töne legte und sehr heikel sei, was Intonation anginge. Das Wort Intonation musste ich dann zuerst einmal nachschlagen. Kurz gesagt: Mein "Casting" wurde mit einem kleinem Tascam mitgeschnitten, dem Bandleader geschickt; der war zufrieden und so wurde ich die Sängerin von revolution69. Und ja, natürlich war großer Stolz dabei und auch eine gewisse Schadenfreude- denn meine beiden Exkolleginnen wurden ja abgelehnt, weil sie nicht gut genug gewesen waren, hehe... ;-) Dann gings ans Proben. Und ich musste alles noch mal von vorne lernen- sozusagen. Ich spielte plötzlich mit Musikern, die sich nicht zuerst lange ausrechnen mussten was aus A wird, wenn die Sängerin den Song 2 Töne höher singen wollte. Ich spielte auch mit einem Schlagzeuger, der die Time halten konnte und überhaupt waren alle vorbereitet und es wurde richtig gearbeitet- etwas das ich nicht kannte, was mir aber recht war. Das Projekt war ein sehr Feines. Verschiedene Interpretationen von Bob Dylan für ein kleines Tribut Programm. Das sagte mir sehr zu, fiel mir aber nicht leicht, denn ich musste dazu richtig _singen_. Und damals hab ich das nicht geschafft, wenn ich ehrlich bin. Vielleicht hätte ich es geschafft mit ein bisschen Ermunterung und/oder Unterstützung und konstruktiver Kritik- aber Fakt war: So nett ich David beim Kennenlernen auch gefunden habe, mit der restlichen Band wurde ich einfach nicht warm. Also so gar nicht. Ich habe nie wieder so ein humorloses Proben erlebt! Am Anfang versuchte ich ja das Ganze noch ein bisschen aufzulockern, ich erntete aber lediglich Schweigen. Generell war es immer sehr still zwischen den Songs, keiner lachte oder machte mal einen Witz. Es schien sich wirklich um eine todernste Sache zu handeln. Als ob unser aller Leben davon abhinge, die Songs gut genug zu spielen. Weiters holte mich meine Vergangenheit ein, denn nach etwa 2 Wochen proben bekam ich einen Anruf des Bandleaders, der im Internet über mich Dinge gefunden hatte, die ihm nicht behagten. Er unterzog mich einem telefnischen Interview ob das jetzt eh alles vorbei wär, denn er möchte keine Schwierigkeiten haben und mit solchen Leuten würde er sich normalerweise nicht abgeben. Da war ich schon ein bisschen baff. Sowas war mir nie zuvor passiert. Und ich log um in der Band bleiben zu können. Das bereute ich heute noch.

Diese ganzen Gründe führten dazu, dass ich mich immer unwohler wurde, immer gehemmter. Bei jeder hohen Stelle fing ich an zu schwitzen, ich getraute mich nicht mehr zu improvisieren und ich glaube, das, was mich als Sängerin ausmacht, konnte ich damals unter diesen Umständen auch einfach nicht hervorholen. Schlußendlich war es sogar so, dass ich nach den Probetagen wirklich immer sehr deprimiert nach Hause fuhr. Eines Abends war plötzlich eine 2. Sängerin da- die mit mir im Duett singen sollte- einfach um das Programm ein bisschen erweitern zu können. Das klappte aber auch nicht, denn, so wie ich, wusste sie scheinbar nichts von einer 2. Sängerin und dampfte frühzeitig, ziemlich brüskiert, ab. Einer der letzten Songs, die wir probierten waren Gotta serve somebody von Natalie Cole- und da kackte ich richtig ab; den hab ich dann überhaupt nicht mehr hinbekommen. Und das hat mich auch tatsächlich so geprägt, dass ich ihn bis zu diesem Jahr nie hinbekommen hatte! Hier seht/hört ihr den Vergleich- 2015-2018

Tja, und das wars mit revolution 69 sozusagen. Warum das Ende so bitter war? Weil es keines gab! Also kein definiertes! An jenem Abend, als die 2. Sängerin uns Hals über Kopf verlassen hatte, saß die ganze Band sehr frustriert, depressiv und wütend im Proberau