top of page

Und wie es dann weiterging...Teil 2

Ich befand mich ein komplettes Jahr im Krankenstand. Alle Ärzte, einschließlich des Kontrollarztes waren sich darüber einig, dass ich Zeit brauchen würde, um aus dem Burnout wieder herauszufinden und mich neu zu orientieren. Rückblickend gesehen war das sicherlich eines der aufschlussreichsten Jahre meines Lebens, wenngleich ich am Anfang mit der vielen Freizeit gar nicht so gut zurechtkam. Ich beschloss also die freie Zeit zu füllen. Da ich kurz davor ja aus meiner Hobbyband geflogen war, nahm ich mir vor, ein bisschen Spaß zu haben und Erfahrungen zu sammeln und bewarb mich bei unzähligen Bands.Ich habe damals, im Sommer 2014, auf jedes Inserat in Bandsuche geantwortet und bei den eigenartigsten Formationen vorgesungen.

Eines Tages im August verwechselte ich die Anzeigen und fuhr zu einem Hearing nach Teesdorf, in der Meinung ich würde für eine bekannte Live Rock Band vorsingen. Verdutzt stellte ich dann fest, dass ich bei der Cover Band "Mikes Crew" gelandet war.Ich dachte: "na, warum nicht" , er gab mir ein paar Sachen zum Lernen mit und lud mich zu einem ihrer nächsten Gigs ein, um mich quasi vor Publikum zu casten. Meine Tochter war an dem Abend mit von der Partie.

Da ich das alles nicht so ganz ernst nahm, war ich an dem Abend ziemlich locker. Irgendwann setzte sich der Bandleader zu mir und sagte: "Weißt du, was mir an dir gefällt? Du hast mich noch kein einziges mal gefragt, wieviel du pro Abend bekommen würdest." Als er mir dann sagte, was man als Sängerin verlangen könne, musste ich schlucken und mir war plötzlich, als würde eine imaginäre Jalousie in mir raufrasseln. Naiv wie ich war- und immer noch gedanklich vollkommen im Handel steckend- wäre ich selbst nämlich nicht einmal auf die Idee gekommen, fürs Singen bezahlt zu werden. Ich hatte ja nur den Gedanken im Kopf gehabt, meine freie Zeit sinnvoll zu nutzen und wieder zu mir zu finden. Ich war dann den restlichen Abend ziemlich still, weil ich gedanklich immer wieder nachrechnete und plötzlich ein völlig neuer Lebensplan vor mir erschien und schließlich entschloss ich mich: Das wollte ich machen!

 

Nunja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Mikes Crew hat mich schlußendlich nicht genommen. Bis heute weiß ich nicht genau warum. Ich war noch einmal vorsingen und er wollte sich ab Jänner 2015 melden, aber irgendwie hat er das nicht getan und mich im Unklaren gelassen.

Aber das machte nichts, denn plötzlich ging alles Schlag auf Schlag.

Im September begann ich eine Sprecherausbildung an der Deutschen Pop. Im November bekam ich Post von einem Mag. Skoulas, der mich für seine Band anwerben wollte. Mit ihm startete ich meine ersten Gehversuche.

Ich kannte zwar nur einen Bruchteil der Songs, dennoch stellte er mich einfach auf die Bühne und ließ mich mal machen...

Die allerersten Gigs- noch ohne Petticoat

Kurz nach Weihnachten stieß ich zu meiner jetzigen Hauptband Funtastic, mit der ich in vielen, vielen kommenden Proben mich auf das gemeinsame Level hocharbeitete, auf welchem wir heute dort gemeinsam sind Nach und nach kamen immer mehr Bands dazu; Rockbands, Kommerzband, akustische Projekte....Zeitgleich schloss ich meine Sprecher und meine Synchronsprecherausbildung mit Auszeichnung ab. Und dann passierte etwas Seltsames.....obgleich ich nun etwas völlig anderes machte,und mir eigentlich alles selbstständig einteilen konnte, begann ich 2015 wieder in die gleiche Falle zu tappen, in welche ich früher getappt war: Das Hamsterrad hatte wieder zugeschlagen!

Jeden Abend hatte ich Probe mit einer anderen Band bis spät in die Nacht. Morgens musste ich wegen meiner Töchter natürlich trotzdem aufstehen. Tagsüber schrieb ich Leadsheets, lernte Songs, kommunizierte mit Musikern, suchte im Internet nach neuen Projekten und lernte für meine Prüfungen. Im Endeffekt arbeitete ich mehr, als ich zuvor im Handel gearbeitet hatte.

Die Reha im Oktober 2015 und die Tatsache, dass manche meiner Bands diese, meine Abwesenheit nicht schlucken wollten und mich rausschmissen, brachte mich zum Nachdenken und ich zog erneut die Notbremse.

 

Fazit: Ich mache jetzt das, was ich gerne tun möchte. Aber immer noch fühlt es sich nicht ganz richtig an, nicht komplett. Mein Leben ist jetzt schon ziemlich spannend, die Projekte sind interessant und es macht mir Spaß. Aber auch meine Arbeit im Handel hat mir viel Spaß gemacht, auch wenn ich dort mein eigentliches Potential nicht so zu 100% verwirklichen konnte, wie ich es vielleicht irgendwann einmal beim Singen tun kann.

Die Selbstmotivation ist für mich das Schwierigste. Ich bin zwar ein sehr disziplinierter Mensch, wenn ich die Motivation einmal habe, aber _bis_ ich sie habe....;-) Ich war jahrelang gewöhnt, dass man mir meinen Zeitplan vorgegeben hat. So konnte ich alle Dinge erledigen. Jetzt habe ich nicht weniger zu erledigen, aber niemand mehr sagt mir am Morgen: "Du musst jetzt..." Im Sinne einer Burnout Prävention sicherlich zielführend, fürs berufliche Weiterkommen allerdings manchmal hinderlich. Aber nunja, vielleicht kann man das ja einfach auch lernen.. Wenn ihr Tipps habt, lasst es mich in den Kommentaren doch einfach wissen!

 

Was ich sonst 2014 noch alles gemacht habe:

 

Weitere Links:

Johannes Gutmann: www.sonnentor.com

Gewaltfreie Kommunikation: www.wegezurfuelle.net

Romantikhotel: https://www.seewirt-mattsee.at/de

Crossfit: Galaxy Fitness

Empfohlene Einträge
Aktuelle Einträge
Archiv
Schlagwörter
Follow me!
  • Facebook Basic Square
  • Twitter Basic Square
  • Google+ Basic Square
bottom of page